Hydraulikmotoren

Hydraulikmotoren spielen ihre Stärken dort aus, wo kompakte, leistungsstarke Antriebe benötigt werden – in Förderanlagen, Spannsystemen oder hydraulisch gesteuerten Maschinen. Sie liefern hohe Drehmomente auf kleinem Raum und sorgen für eine zuverlässige Leistungsübertragung, auch unter hoher Last.

Was ist ein Hydraulikmotor? Funktion und Arbeitsweise

Ein Hydraulikmotor ist ein Antrieb, der hydraulische Energie in mechanische Drehbewegung umwandelt. Er nutzt unter Druck stehendes Hydrauliköl, um Zahnräder, Kolben oder Flügelzellen in Bewegung zu setzen. Diese Kraftübertragung ermöglicht hohe Drehmomente bei kompakter Bauweise und wird in industriellen Maschinen, mobilen Arbeitsgeräten und Fördersystemen eingesetzt. Je nach Bauart erreichen Hydraulikmotoren Drehzahlen von wenigen (Langsamläufer) bis zu mehreren Tausend (Schnellläufer) Umdrehungen pro Minute. Während schnelllaufende Motoren für Hochgeschwindigkeitsanwendungen in industriellen Prozessen genutzt werden, erzeugen langsam laufende Motoren enorme Drehmomente bei niedriger Drehzahl – oft ohne zusätzliches Getriebe.

Konstantmotoren vs. Verstellmotoren – Wo liegt der Unterschied?

Hydraulikmotoren gibt es in zwei Grundvarianten, die sich in der Regelbarkeit ihres Schluckvolumens unterscheiden:

• Konstantmotoren arbeiten mit einem festen Schluckvolumen pro Umdrehung und liefern eine gleichbleibende Drehzahl sowie ein stabiles Drehmoment – ideal für Anwendungen mit gleichmäßiger Last, wie Förderanlagen oder Hydraulikpumpen.
• Verstellmotoren hingegen erlauben eine Anpassung des Schluckvolumens. Dadurch lassen sich Drehzahl und Drehmoment flexibel steuern, was besonders vorteilhaft ist, wenn die Lastanforderungen schwanken – etwa in hydraulischen Pressen oder mobilen Baumaschinen. Diese Motoren bieten eine höhere Energieeffizienz, da sie ihre Leistung an den aktuellen Bedarf anpassen können.

Die Wahl zwischen Konstant- und Verstellmotor hängt also direkt von den Anforderungen der Maschine ab: Konstante Bedingungen? Konstantmotor. Variable Belastung? Verstellmotor.

Welche Arten von Hydraulikmotoren gibt es? 

• Zahnradmotoren: Zahnradmotoren sind eine der am häufigsten verwendeten Bauarten und zeichnen sich durch ihre einfache Konstruktion aus. Sie bestehen aus zwei Zahnrädern, die in einem Gehäuse gegeneinander laufen. Da kein geschlossener Kolbenraum existiert, treten Leckverluste auf, die den Wirkungsgrad senken. Zudem fehlt eine präzise Volumensteuerung, sodass sie bei wechselnden Lasten Drehmomentschwankungen aufweisen können. Deshalb sind sie für Anwendungen mit hohen Anforderungen an Gleichlauf und Effizienz weniger geeignet als Axial- oder Radialkolbenmotoren.
• Axialkolbenmotoren: Axialkolbenmotoren arbeiten mit mehreren Kolben, die in axialer Richtung angeordnet sind. Der Volumenstrom der Hydraulikflüssigkeit bewegt die Kolben und erzeugt dadurch eine Drehbewegung. Sie benötigen weniger Bauraum als andere Hydraulikmotoren und bieten eine gute Regelbarkeit der Drehzahl. Besonders in der industriellen Fertigung sind sie eine bevorzugte Wahl, da sie auch unter Dauerbelastung zuverlässig arbeiten. 
• Radialkolbenmotoren: Radialkolbenmotoren unterscheiden sich von Axialkolbenmotoren durch ihre sternförmig um die Antriebswelle angeordneten Kolben. Diese Bauweise ermöglicht eine sehr hohe Drehmomentübertragung bei niedrigen Drehzahlen und macht sie ideal für schwere Maschinen wie Kräne, Rührwerke oder hydraulische Drehvorrichtungen.
• Gerotormotoren: Orbitmotoren basieren auf einem exzentrisch laufenden Innenzahnrad, das in einem Außenzahnrad läuft. Die Hydraulikflüssigkeit erzeugt dabei eine gleichmäßige Drehbewegung. Ihr großer Vorteil liegt darin, dass sie Drehbewegungen erzeugen können, ohne ein zusätzliches Getriebe zu benötigen. Das spart Platz und reduziert den Wartungsaufwand.

Worauf sollte man beim Kauf eines Hydraulikmotors achten?

Beim Kauf eines Hydraulikmotors ist entscheidend, wie hoch das Drehmoment ausfallen muss und ob eine konstante oder variable Drehzahl erforderlich ist. Während Konstantmotoren in Systemen mit gleichbleibender Belastung ideal sind, bieten Verstellmotoren Vorteile bei wechselnden Lastanforderungen, etwa in hydraulischen Pressen oder mobilen Maschinen. Auch der verfügbare Einbauraum spielt eine Rolle – Axialkolbenmotoren sind beispielsweise kompakter als Radialkolbenmotoren.

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